Michelangelo Buonarroti
Michelangelo (1475–1564) meißelte Männer, als wären sie Altäre. Sehnen, die sich mit heiliger Spannung winden, Torsi, die sich in theologischer Muskel-Erinnerung krümmen. Seine Ignudi, die nackten Jünglinge, die die Sixtinische Decke flankieren, schweben zwischen göttlichem Ornament und homoerotischer Epiphanie. Weder Engel noch Sterbliche, sondern Anatomien der Sehnsucht, dargestellt in anatomischem Idealismus.
Ausgebildet im florentinischen Disegno, durchdrungen von neoplatonischer Mystik, schuf er eine visuelle Theologie, in der männliche Schönheit göttlicher Ordnung gleichkam. Aber in Skizzenbüchern und Sonetten wurde der Schleier dünner. Seine Verse an Tommaso de’ Cavalieri schmerzen vor zurückgehaltener Intensität; seine Kreidezeichnungen—entblößte Rücken, verdrehte Hüften, sehnsüchtige Hände—sind Archive der queeren Verehrung, die sich als klassische Studie tarnen.
Seine männlichen Akte—David, Sterbender Sklave, Rebellischer Gefangener—offenbaren einen fixierten Blick. Michelangelo hat nicht nur Männer gemeißelt. Er monumentalisiert Verlangen in Marmor-Syntax: Kontrapost, idealer Proportion, heroische Nacktheit, heilige Homoerotik, Hochrenaissance-männliche Form.
Er verbarg nichts. Er gestand in Muskeln, was er nicht in Worten konnte. Und fünf Jahrhunderte später pulsieren die Körper immer noch. Nasser Putz, trockene Schrift, queeres Monument.
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