Mad Muse: Eine Kulturgeschichte des gequälten Künstlers
Von Platons ekstatischem Anfall bis zu Kusamas selbstkuratierten Halluzinationen hat die Verbindung zwischen Wahnsinn und Brillanz nie allein der Biologie oder Metapher gehört. Sie gehört dem Bedürfnis der Gesellschaft, Prophezeiungen zu pathologisieren, Zusammenbrüche zu heiligen oder Schmerz zu kanonisieren.
Tsarouchis' Griechisches Pantheon: Schwuler Eros & Zeibekiko-Ikonen
Eugene Séguy's Diptera: Entomologie als grafische Poesie
Séguy's Illustrationen, die von taxonomischer Treue und der formalen Anmut des Jugendstils geprägt sind, sind dekorative Erklärungen. Sie erinnern uns daran, dass selbst die bescheidene Fliege eine Symmetrie enthält, die so absichtlich ist wie jedes architektonische Fries und ebenso beständig.
Kartographischer Blick: Émile Prisse d’Avennes Leinwand der islamischen Kunst
Stieglitz — von Manhattan zum Lake George & dem Himmel
Vetti, Fleisch & Queere Rebellion: Lionel Wendts Erotisches Ceylon
Lionel Wendt beschwor ein Ceylon herauf, das nicht von imperialer Kartographie regiert wurde. Wo die koloniale Herrschaft queere Intimität kriminalisiert und das Gemeinwesen privatisiert hatte, boten Wendts Gelatinesilberdrucke ein Gegenarchiv: üppig, erotisch und trotzig reichlich.
Henry Scott Tuke und die queeren Erotiken des edwardianischen Sonnenlichts
Es gibt Nachmittage, die sich wie Geheimnisse verhalten. Nicht geflüstert—einfach ungesagt. Henry Scott Tuke wusste das. Er malte sie. Salzfeuchte Körper entlang der kornischen Küste, junge Männer, die sich in den Schatten und Glanz des anderen schmiegen. Nicht inszeniert. Nicht kokett. Einfach... gehalten.
Muskel und Mythos: Sascha Schneiders schwule Symbolik
Schneider malte wie jemand, der Spannung schmuggelt. Er hüllte klassische Allegorien um homoerotisches Feuer, tarnte Gefahr in Togenfalten und göttlicher Muskulatur. In einer Sprache, die nur die Geächteten verstanden: jede Leinwand ein Siegel, jeder Körper eine Chiffre.
Baron von Gloedens sizilianische Mythographie
Baron Wilhelm von Gloeden stellte die klassische Antike durch die sonnenverwöhnten Körper der sizilianischen Jugend neu dar. Von der Tuberkulose nach Taormina verbannt, verwandelte er das Dorf in eine queere Arkadien—wo Marmormythen auf mediterranes Fleisch trafen.
Meister & Visionäre: LGBTQ-Kunst durch die Geschichte
Von der Wiederentdeckung klassischer Ideale in der Renaissance über die überschwängliche Kreativität der Harlem Renaissance bis hin zum turbulenten Aktivismus der AIDS-Krise spiegelt LGBTQ+-Kunst oft dramatische gesellschaftliche Umbrüche wider und ebnet den Weg für Durchbrüche in der Sichtbarkeit.
Verschleierter Blick: Homoerotisches Verlangen in der orientalistischen Kunst
Unter den Schleiern der orientalischen Faszination pulsiert ein tieferer Strom—homoerotische Spannungen, die mit Macht, Eroberung & Sehnsucht verflochten sind. Brücken zu der Art und Weise, wie menschliches Verlangen auf Imperien, Ideologie & unausgesprochene Regeln trifft.
Nackte Ambition: William Ettys gewagte Akte
Wenn man sich die Akte von William Etty ansieht - einst so skandalös, dass sie die Temperatur eines gesamten viktorianischen Salons erhöhen konnten - kann man nicht umhin, von dem gleichen elektrisierenden Mut dieses Mannes erfüllt zu werden, der keine Angst davor hatte, Leidenschaft und Empörung zu provozieren.