„Es ist das Innere, das zählt“, sagte sie, „aber was ist, wenn du nach außen gekehrt bist?“ Sie kannte die Antwort, die sie alle geben würden. Vögel und Schmetterlinge kennen nur die eine. Eine einzige Wahrheit, die sie leben und atmen. Zur Schau gestellt für alle sichtbar. Ihre Symphonie aus flatternden Flügeln, die mit der Bedeutung summen, die der Frühling bringt. Auch der Winter, denn egal zu welcher Jahreszeit, ihr Summen bleibt wahr. Und als sie sich heute wieder durch das Fenster lehnte, beneidete sie sie. Ihre komplizierte Einfachheit. Ihre Gewissheit. Dieses zeitlose Summen der Unendlichkeit, abgestimmt auf die Echos der Ewigkeit.
Alles, was sie hören konnte, war die Unsicherheit über morgen und den nächsten Tag. Sie fragte sich, wo ihr Inneres endet und das Äußere beginnt. Sie wusste nur, dass sie hier am glücklichsten ist, zwischen den beiden. Sie fütterte Rosen mit ihrem speziellen Gebräu aus Raum, durchzogen von Thymian, Salbei und Sternenstaub. Gefiltert durch das gleiche erhabene Chaos, das ihre Symphonie lenkt. Gedüngt von überreifen Fragen, die sie niemals beantworten wird, denn schließlich sind Enden nur Anfänge in Verkleidung...